Welche Fenster für welche Ansprüche?

  • 29.06.2016

    Welche Fenster für welche Ansprüche?

  • FensterWenn Sie auf der Suche nach neuen Fenstern sind, stellt sich die Frage, welche Art der Fenster Sie wählen sollten. Längst steht nicht mehr nur die Optik im Mittelpunkt, sondern Sie müssen auch andere Faktoren bedenken, wie Einsatzort, Sicherheit, Schallschutz und vieles mehr.

    Bevor Sie also eine Kaufentscheidung treffen, machen Sie sich einen Plan, wo die Fenster eingebaut werden sollen und welche Anforderungen Sie an diese haben. Ein paar Beispiele verdeutlichen diese Anforderungen:

    1. In Wohn- und Schlafzimmer sollen Ruhe und Entspannung gefunden werden. Wer an einer stark befahrenen Straße wohnt, sollte auf Schallschutzfenster setzen.
    2. Im Erdgeschoss sind Einbruchschutz Fenster unbedingt empfehlenswert, da die Zahl der Einbrüche massiv ansteigt.
    3. Wärmschutzfenster sind generell empfehlenswert, zumal hier auch gesetzliche Vorgaben berücksichtigt werden müssen.
    4. In kleinen Räumen sind Schiebefenster eine gute Alternative, da sie mehr Platz im Raum selbst lassen, wenn sie geöffnet werden.

    Diese grundlegenden Überlegungen sollten Sie also schon lange vor dem Fensterkauf treffen, um sich richtig entscheiden zu können. Was es mit den einzelnen Fenstertypen auf sich hat, erklären wir im Folgenden genauer.

    Wärmeschutzfenster müssen gesetzliche Vorgaben erfüllen

    Möchten Sie ein Haus neu bauen, kommen Sie an den Wärmeschutzfenstern gar nicht vorbei. Aber auch wenn Sie mehr als 20 Prozent der Fenster in Bestandsgebäuden austauschen, müssen Sie die gesetzlichen Vorgaben dazu beachten. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) legt fest, dass Fenster bestimmte U-Werte erfüllen müssen. Der U-Wert wird auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Er gibt an, wie viel Wärme über die Fenster verloren geht. Die EnEV sieht dabei folgende Werte vor:
     

    1. Dachflächenfenster – maximaler U-Wert 1,4 W/m²K
    2. Normale Fenster – maximaler U-Wert 1,3 W/m²K
    3. Passivhausfenster – maximaler U-Wert 0,8 W/m²K

    Der U-Wert setzt sich dabei aus mehreren Faktoren zusammen – dem U-Wert des Rahmens (Uf-Wert), dem U-Wert der Verglasung (Ug-Wert) und dem Randverbund. Daraus entsteht der U-Wert des Fensters (UW-Wert). Nur wenn Randverbund, Verglasung und Rahmen optimal aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein möglichst geringer U-Wert, der einhergeht mit einer optimalen Wärmedämmung der Fenster.

    Um einen hohen U-Wert zu erreichen, sollten Sie beim Fensterrahmen auf eine möglichst große Bautiefe achten sowie Luftkammern, die zusätzlich dämmen. Bei der Verglasung finden Sie heute nur noch die Zwei- oder Dreifachverglasung. Die Scheibenzwischenräume sind in der Regel mit Edelgasen gefüllt, die die Wärmedämmung weiter verbessern.

     

    Schallschutzfenster und wo sie ratsam sind 

    Leben Sie an einer stark befahrenen Straße, in der Einflugschneise eines nahe gelegenen Flughafens oder in der Nähe eines Kinderspielplatzes, entsteht eine hohe Geräuschkulisse. Bei geöffnetem Fenster bemerken Sie diese deutlich und zu viel Lärm, gerade in den eigenen vier Wänden, kann das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinflussen. Er stört zudem die Nachtruhe und sorgt für einen leichten Schlaf, der wenig Erholung mit sich bringt. Deshalb sollten Sie in stark von Lärm belasteten Gebäuden zwingend auf Schallschutzfenster setzen.

    Sie zeichnen sich ebenfalls durch eine Mehrfachverglasung auf. Allerdings sind die einzelnen Scheiben unterschiedlich stark. Dieser asymmetrische Aufbau des Fensters sorgt dafür, dass mehr Schallfrequenzen abgehalten werden. Um das zu verstehen, muss man sich den Schall und seine Übertragung genauer anschauen. Beim Schall handelt es sich im eigentlichen Sinne um Schwingungen. Treffen diese auf das Fensterglas, versetzen sie es in Schwingung. Diese Schwingungen werden dann an die zweite Scheibe übertragen usw. Durch den asymmetrischen Aufbau können die Schwingungen nicht mehr so einfach von Scheibe zu Scheibe übertragen werden, so dass es insgesamt im Hausinneren ruhiger bleibt.
     

    Einbruchschutzfenster gewinnen an Bedeutung

    Wer sich die Polizeistatistiken genauer ansieht, erkennt schnell, dass die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Alleine 2015 ergab sich eine Steigerung der Einbruchszahlen um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei zeigte sich aber auch, dass 40 Prozent der Einbruchsversuche abgebrochen werden, wenn die Täter drei Mal vergeblich versucht haben, ins Haus einzudringen. Wer also nicht schnell ans Ziel kommt, der gibt oft auf. Umso wichtiger ist es, dass Sie für entsprechende Sicherungsmaßnahmen sorgen. Insbesondere im Erdgeschoss sind Fenster und Türen einfach erreichbar und stellen daher einen beliebten Angriffspunkt für die Einbrecher dar.

    Mit einem Einbruchschutz Fenster können Sie die Einbrecher einfach und effektiv abschrecken. Dafür reichen schon wenige Maßnahmen aus. Achten Sie deshalb beim Fensterkauf darauf, dass folgende Sicherungsmaßnahmen mit enthalten sind:

    1. Pilzkopfzapfen statt Metallbolzen
    2. Abschließbare Fenstergriffe statt herkömmlicher Griffoliven
    3. Sicherheitsverbundglas statt einfachem Fensterglas

     

    Üblicherweise sind Fenster mit einfachen Metallbolzen ausgestattet. Deren Nachteil besteht darin, dass sie sich sehr einfach aus dem Fensterrahmen herausdrücken lassen. Einige Hersteller bieten deshalb Pilzkopfzapfen als bessere Variante für den Einbruchschutz an. Bei sehr guten Fensterherstellern sind diese Pilzkopfzapfen sogar serienmäßig und ohne Aufpreis mit integriert. Sie sollten idealerweise umlaufend um das gesamte Fenster angebracht werden. Die Pilzkopfzapfen verkrallen sich fest mit einer Aussparung im Fensterrahmen und erschweren das Aufbrechen des Fensters deutlich, wodurch Einbrecher schneller von ihrem Einbruchsversuch ablassen. Ideal ist es zudem, wenn der Rahmen mit einem Schließteil aus einer umlaufenden Stahlverstärkung ausgestattet ist.

    Fenstergriffe, die abschließbar sind, sind für nahezu jedes moderne Fenster optional erhältlich. Sie sorgen dafür, dass Einbrecher auch bei gekipptem Fenster kein einfaches Spiel haben. Ebenso wenig können sie nach dem Einschlagen der Scheibe nach innen greifen und das Fenster öffnen. Zusätzlich bietet der abschließbare Fenstergriff Sicherheit für den Nachwuchs, der das Fenster damit nicht ungewollt öffnen kann.

    Bleibt noch die Verglasung. Sicherheitsglas lässt sich nicht so einfach zerbrechen. Wenn es doch geschieht, werden die Splitter von einer im Scheibenzwischenraum angebrachten, hochelastischen und sehr reißfesten Folie aufgefangen. Die Verletzungsgefahr sinkt. Die Folie ist zudem so fest, dass sie nicht einfach zerstört und auch die innere Scheibe eingeschlagen werden kann.

    Moderne Einbruchschutzfenster werden zudem in bestimmte Widerstandsklassen bzw. Resistance Classes (RC) eingeteilt. Die RC 1 eignet sich für Fenster im Obergeschoss, die RC 2 bzw. RC 2N ist ein absolutes Muss für alle Fenster und Fenstertüren im Erdgeschoss. Zudem sind die Einbruchschutzfenster nach DIN EN 1627 geprüft und ausgezeichnet.

     

    Schiebefenster bieten mehr Platz im Innenraum

    Wenn Sie eher kleinere Räume haben oder viele Möbel unter den Fenstern aufstellen wollen, dann eignen sich Schiebefenster ideal für Sie. Diese müssen nicht komplett nach innen geöffnet werden, sondern lassen sich platzsparend aufschieben. Natürlich sind auch diese Fenster mit Wärmeschutzverglasung, Schall- und Einbruchschutz erhältlich.
     

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