Immobilienfonds – das Betongold hat an Glanz verloren

  • 22.02.2013

    Immobilienfonds – das Betongold hat an Glanz verloren

  • Es gab eine Zeit, da wollte kein Anleger Anteile an offenen Immobilienfonds in seinem Depot missen. Langsamer, aber stetiger Wertzuwachs, kaum eine negative Performance und kontinuierliche, attraktive Ausschüttungen waren die Attribute dieser Fondsgattung. Investoren hatten die Auswahl zwischen Fonds, die nur in Deutschland investierten oder auch weltweit aufgestellten Beteiligungen. Die Sicherheit der Immobilie und die hohe Vermietungsquote waren allen gemeinsam.

    2005 – das bittere Jahr der Erkenntnis

    Es ist nicht alles Gold, was glänzt – eine bittere Erkenntnis, die viele Anteilseigner des Betongoldes vor einigen Jahren machen mussten. Überbewertete Immobilien und auf Grundeiner beginnenden Immobilienkrise eine steigende Zahl an Leerständen führte dazu, dass der Liebling konservativer Anleger plötzlich zu einer Zeitbombe wurde. Es begann damit, dass der zum Deutsche Bank Konzern gehörende Grundbesitz Invest vom Handel ausgesetzt wurde. Anteilseigner kamen von einem Tag auf den anderen nicht mehr an ihr Erspartes. Schlimmer traf es noch diejenigen, die beispielsweise ein Darlehen zu diesem Zeitpunkt mit den Fondsanteilen tilgen wollten – ein Zugriff war nicht mehr möglich. Der Grundbesitz Invest war das Initial für einen Dominoeffekt, der in kürzester Zeit die ganze Branche ergriff. Von den Anlageberatern als absolut sicher angepriesen, rechtlich auch so eingestuft, war das Geld, gerade von älteren Anlegern, mit einem Mal weg. Große Namen unter den Fondsanbietern sind seit dem von der Bildfläche verschwunden, rund 40 Prozent der in Deutschland zugelassenen offenen Immobilienfonds wurden geschlossen, sind aktuell noch vom Handel ausgesetzt oder mussten durch Fusionen und Umfirmierungen versuchen zu überleben.

    Aktien als Alternative?

    Es ist im Grunde schon bitter, dass diejenigen, die Aktien skeptisch gegenüberstanden, heute teilweise weniger an Kapital vorzuweisen haben, als diejenigen, die damals bereits in Aktienfonds investiert waren. Es ist in der Vergangenheit auch kein Fall bekannt, dass offene Aktienfonds mit konservativen Standardwerten aufgrund Falschbewertung der Vermögensgegenstände geschlossen werden mussten. Konservative Aktien, gleich ob als Einzeltitel oder im Rahmen eines Aktienfonds haben auch die zeitweiligen Talfahrten der Börsen in den letzten 80 Jahren immer wieder bestens überstanden und sich in kurzer Zeit wieder erholt. Auch konservative Anleger sollten einmal überlegen, ob sich ein Investment in Aktien nicht doch lohnen kann.

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