Tipps zur Renovierung: Gesünder und nachhaltiger wohnen

  • 02.05.2017

    Tipps zur Renovierung: Gesünder und nachhaltiger wohnen

  • Wenn Wohnraum renoviert werden muss, ist es empfehlenswert sich mit umweltfreundlichen und wohngesunden Produkten auseinanderzusetzen. In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Markt für Wandfarben, Fußböden und Küchen dahingehend einiges getan. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie sich Wohngifte konkret vermeiden lassen, um Wohnungen unbedenklich und nachhaltig zu gestalten.

    chairsWandfarben: Wasserbasierte Alternativen oder Naturprodukte wählen

    Das Umweltbewusstsein der Verbraucher steigt und angesichts der erhöhten Nachfrage nach Alternativen ohne giftige Inhaltsstoffe hat sich das Angebot positiv verändert. Zum Umgestalten und Auffrischen der Wände und Decken sind mittlerweile hochwertige Farben erhältlich, die mit Qualitätssiegeln prämiert sind und Mensch sowie Umwelt schonen. Generell sind die vier Hauptbestandteile von Anstrichstoffen folgende:
    1.    Lösemittel
    2.    Bindemittel
    3.    Pigmente
    4.    Additive

    Besonders der verminderte Anteil an Lösemitteln bei modernen Farben trägt zur höheren Umweltverträglichkeit bei. Lösemittel sind dafür verantwortlich, dass Pigmente und Bindemittel in Lösung gehalten und Farben sprüh- beziehungsweise streichfähig werden. Lösemittel sind flüchtige organische Verbindungen (VOC), welche der Gesundheit schaden. Bei Dispersionswandfarben sollten ausschließlich Produkte auf Wasserbasis verwendet werden, da hier der Lösemittelanteil größtenteils durch Wasser ersetzt wurde. Wandfarben mit dem Blauen Engel zeichnen sich durch besonders geringe Mengen an Lösemitteln sowie Formaldehyd, Weichmachern und Konservierungsstoffen aus. Auf der Internetpräsenz des Umweltzeichens „Der Blaue Engel“ wurden emissionsarme Innenwandfarben von verschiedenen Herstellern aufgeführt, um die Kaufentscheidung zu erleichtern. Für die Gesundheit noch besser geeignet, sind Naturprodukte wie Kalk- und Lehmfarben.
     

     Fußboden: Natürliche Alleskönner verlegen

    Formaldehydcork ist ein nicht zu unterschätzendes Wohngift, das die Gesundheit in hohem Maße beeinträchtigen kann. Der leichtflüchtige Stoff gilt als krebserregend und kann diverse Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen und Allergien auslösen. In Fußböden kommt der Giftstoff leider bis heute vor. Sei es direkt in Teppichböden oder in Form von Klebstoffen, um beispielsweise Parkett oder Laminat zu verlegen. Wenn Sie auf möglichst emissionsarme und für die Gesundheit unbedenkliche Alternativen zurückgreifen möchten, sind Linoleum und Kork zwei hervorragende Lösungen. Der Bodenbelag Hersteller Meister hat online zusammengefasst, warum ein natürlicher Fußboden aus Linoleum eine unschlagbare Öko-Bilanz mit sich bringt: „Leinöl, Jute, Pigmente, Naturharze, Holzmehl und Kalksteinmehl sind genauso natürlich wie der Boden, der aus ihnen hergestellt wird.“ Das Linoleum-Sortiment des Herstellers enthält pflegeleichte Produkte, die gleichzeitig über strapazierfähige und antibakterielle Eigenschaften verfügen. Das aufwändige Pflegen von Linoleumböden, wie es viele von früher noch kennen, ist heute dank innovativ gestalteten Oberflächen nicht mehr erforderlich. Linoleumböden verbinden unter anderem diese Vorteile:
    •    umweltfreundliche Substanzen
    •    robuste Oberfläche
    •    fußwarmer und weicher Boden
    •    für Fußbodenheizungen geeignet
    •    antistatischer Charakter
    •    große Designauswahl
    •    hohe Strapazierfähigkeit
    •    langlebig

    Die Liste der positiven Aspekte bei Korkböden ist nicht weniger lang. Kork ist ebenfalls elastisch, fußwarm, umweltfreundlich und antistatisch. Darüber hinaus zeichnet sich das Naturmaterial durch feuchtigkeitsregulierende und trittschalldämmende Eigenschaften aus. Kork ist prädestiniert für Allergiker.


    Küchen: Massivhölzer bevorzugen


    kitchenFormaldehyd und andere kritische Stoffe, die unter anderem in Oberflächenbeschichtungen enthalten sein können, sind bei Küchenmöbeln keine Seltenheit. Zum einen können Verklebungen zwischen verschiedenen Materialschichten Wohngifte enthalten, zum anderen sind häufig billige Holzwerkstoffe schuld an erhöhten Werten. Egal ob Sie als Vermieter agieren und Ihr Mietobjekt mit einer hochwertigen Küche ausstatten möchten, oder als Mieter auf der Suche nach passenden Küchenmöbeln sind: Achten Sie auf einen möglichst geringen Anteil an bedenklichen Substanzen, um Mensch und Umwelt zu schützen.


    Küchen aus Massivholz sind eine wirkungsvolle Möglichkeit, um Wohngiften aus dem Weg zu gehen. Bei Massivholz handelt es sich um einen nach DIN 68871 geschützten Qualitätsbegriff. Dieser schreibt vor, dass Möbel nur dann als massiv bezeichnet werden dürfen, wenn diese in sämtlichen Teilen durchgehend aus massivem Holz bestehen. Massivholzmöbel dürfen weder furniert sein noch aus Sperrhölzern, Span- oder Faserplatten gefertigt sein. Ausnahmen sind Schubladenböden, Schienen und Rückwände.


    Basis für Massivholzmöbel ist natürlich gewachsenes Holz. Neben dem Korpus der Küchenmöbel sollten auch die Fronten aus Massivholz hergestellt sein und nicht aus Span-, HPL- oder MDF-Platten. Bei HPL gibt es jedoch umweltfreundliche Ausführungen aus Recyclingpapier, die ohne künstliche Phenol-Formaldehyd-Harze auskommen. Allerdings werden am Markt sogar Massivholzmöbel mit ungünstigen Substanzen verkauft. Auch hier können Qualitätssiegel die Auswahl vereinfachen. Ergänzend zum Blauen Engel sind die Zertifikate natureplus, LGA-schadstoffgeprüft, ECO Institut und EMICODE® hilfreich.
    Im Video erklärt ein Experte der Möbelfactory, wie sich Schadstoffe in Innenräumen außerdem vermeiden lassen:
     

     

    Warum sich eine Renovierung vor dem Verkauf einer Immobilie lohnt, haben wir in diesem Beitrag erläutert.

     

    Bilderquellen-Hinweis: https://pixabay.com (Pexels, binhob, ErikaWittlieb)->Freie kommerzielle Verwendung

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