Wenn die Luft zum Atmen fehlt – so lässt sich wieder Ordnung schaffen

  • 14.07.2020

    Wenn die Luft zum Atmen fehlt – so lässt sich wieder Ordnung schaffen

  • Die eigenen vier Wände sollten das Zentrum der Ruhe sein. Geht die Tür auf, tritt man ein, soll sich Wohlbehagen und Ruhe einstellen. Auf der anderen Seite ist das eigene Heim aber auch der Ort, wo sich mit der Zeit jede Menge Habseligkeiten ansiedeln, die den Bewohnern schier die Luft zum Atmen rauben. Überall steht etwas, ständig kommt etwas dazu und weder Keller- noch Dachbodentüren können geöffnet werden, ohne dass einen der sprichwörtliche Schlag trifft. Das Problem: Zu viel »Krempel« ist nicht nur unschön, er belastet auch. Aber wie kann man Ordnung schaffen, damit man sich in der Wohnung wieder frei entfalten kann, statt sich zwischen Kisten und Krempel hindurch zu manövrieren? Dieser Artikel gibt einige Tipps.

    Krempel Abbildung 1: Wenn der Krempel zu Hause überhandnimmt, wird es Zeit, sich von einigen Dingen zu trennen. Außerdem kann auch das Auslagern von Gegenständen Luft verschaffen. Bildquelle: @ time2org / Pixabay.com


    Rigorose Entsorgung

    Der Paukenschlag kommt zuerst, auch wenn er wehtut. Doch wer wieder Platz haben möchte, der muss sich von Dingen trennen. Je nach Charakter ist dies eine durchaus schwierige Aufgabe, zumal viele Menschen dazu neigen, den Blick für selbst subjektive Werte zu verlieren. Für sie sind schließlich alle Habseligkeiten wichtig. Das Wegwerfen ist dennoch wichtig und kann auch gelingen:

     

    • Hilfe suchen – für einen klareren Blick sollte eine gute Freundin oder ein Freund mit ins Boot geholt werden. Die Sicht von Außenstehenden hilft, um sich von unnützen Dingen zu trennen. Auf der anderen Seite haben diese Personen mitunter die Idee, welche Habseligkeiten noch auf dem Flohmarkt angeboten werden können.
       
    • Nutzung – eine andere Methode orientiert sich an der Ein-Jahres-Regel: Alles, was seit einem Jahr nicht mehr genutzt wurde, kommt ebenfalls weg. Ein Sonderfall ist teilweise die Küche, vor allem, wenn es um besondere Geschirrsets oder Geräte geht, die eher selten genutzt werden.
       
    • Sortieren – es gibt immer Stücke, bei denen man sich noch nicht absolut sicher ist, ob diese fortkönnen oder nicht. Diese werden in Kisten eingeräumt und für genau sechs Monate weggestellt. Werden die Teile in dieser Zeit nicht vermisst, werden auch sie entsorgt.

    Je nach Umfang und Art der Habseligkeiten muss die Aufräumaktion gut geplant werden. Mitunter ist es notwendig, den Sperrmüll zu bestellen und ohne einen Lagerplatz kann der Termin nicht allzu weit in der Zukunft liegen.


    Externe Einlagerung von Gegenständen

    Es gibt natürlich auch andere Situationen, in denen Stücke aufbewahrt werden, die jedoch nicht entsorgt werden können oder sollen. Dauercamper beispielsweise stehen im Herbst oft vor dem Problem, wohin sie das Mobiliar im Zelt räumen können, sollte es doch zu Hochwasser oder Feuchtigkeit kommen. Angehörige von Verstorbenen möchten gerne einzelne Möbelstücke veräußern, schaffen dies zeitlich aber nicht parallel zur Wohnungsauflösung. Oder aber, all diejenigen, die für einige Zeit ins Ausland gehen, ihre Wohnung auflösen, ihr Hab und Gut aber weder mitnehmen können noch entsorgen wollen.

    Für all diese Zwecke ist daher häufig Lagerraum mieten ein guter Ausweg, um genügend Raum für alle einzulagernden Gegenstände verfügbar zu haben. Dabei sollte man auf Folgendes achten:

    • Lagerraum – je nach Anbieter handelt es sich um kleinere Räume oder Container, die ganz normal von Privatpersonen angemietet und genutzt werden können. Für die Dauer der Miete wird das Hab und Gut dort gelagert.
       
    • Kosten – sie orientieren sich am benötigten Volumen sowie der Dauer der Lagerraumnutzung. Viele Anbieter stellen zugleich noch zusätzliche Serviceleistungen zur Verfügung.
       
    • Möglichkeiten – die Räume sind immer dann nützlich, wenn zusätzlicher Lagerraum benötigt wird. So können mitunter Stücke eingelagert werden, wenn ein Umzug ansteht, doch das neue Haus noch nicht vollständig einzugsbereit ist. Doch auch zum Auslagern von Habseligkeiten sind die Lagerplätze sehr sinnvoll.

    Wichtig ist zu beachten, dass externe Lagerräume nicht dazu dienen, sein eigenes Sammelverhalten auf einen weiteren Ort auszudehnen.


    Weitere Tipps

    Wer es geschafft hat, aufzuräumen und sich wieder Platz zu verschaffen, ist meist voller Hoffnung. Nie wieder soll das eigene Heim zugestellt werden, nie wieder werden unnütze Dinge angeschafft oder aufbewahrt. Leider ist der Wunsch in der Realität oft nur eines: ein Wunsch. Dabei gibt es gute und simple Tricks, damit sich wenigstens nicht mehr viel anhäuft:

    • Ordnungssysteme – es werden klare Ordnungssysteme genutzt. Jedes Hab und Gut hat einen festen Platz und nur dort kommt es hin. Schränke und Kisten jeglicher Art werden einmal zum Sommer und einmal zum Winter rigoros durchstöbert und ausgemistet.
       
    • Flohmarkt – wer Lust hat, der verkauft Habseligkeiten auf dem Flohmarkt oder über Kleinanzeigen. Der Anreiz, noch ein wenig Geld für »Krempel« zu erhalten, hilft oft beim Ordnungshalten.
       
    • Verschenken – für das kleine Aufräumen zwischendurch hat sich längst die Lösung etabliert, eine Kiste mit Stücken in den Hausflur (bei Mehrfamilienhäusern) oder an den Straßenrand zu stellen. Meist findet sich jemand, der mit den Büchern, CDs oder auch Kleidungsstücken oder Dekorationen etwas anzufangen weiß.
       
    • Fester Plan – auch ein fester Putzplan kann helfen, nicht mehr alles vollzustellen. Werden die offenen Regale oder auch Stellflächen alle vierzehn Tage abgestaubt, passt man selbst schon darauf auf, dass dort nicht allzu viel steht.

    Zuletzt gilt aber auch, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen oder Hilfe von außen anzunehmen. Extreme Sammler haben ihre Gründe für ihr Tun, doch schaffen sie es nicht, sich selbst aus der Spirale zu befreien. Niemand sollte sich schämen, über diese Probleme zu sprechen. In allen Bundesländern und größeren Städten gibt es mittlerweile spezielle Hilfestellen, die aufgesucht werden können. Unter anderem hilft die Caritas weiter.

    Flohmarkt Abbildung 2: Flohmärkte können dabei helfen, einige der eigenen Dinge sinnvoll loszuwerden. Bildquelle: @ jackmac34 / Pixabay.com


    Fazit – Entfaltung funktioniert nur im freien Raum

    Nicht umsonst arbeitet die Aufräumexpertin Marie Kondo beim Ausmisten nach einem simplen Prinzip: Alle Gegenstände werden in die Hand genommen und es wird das eigene Gefühl beobachtet. Gegenstände, egal ob Deko oder Kleidung, die kein gutes Gefühl auslösen, kommen weg. Diese Methode ist recht zeitaufwendig, weshalb sie sich überwiegend bei abgegrenzten Räumen oder Schränken eignet.

    Würde ein Schmetterling sich in der Puppe entfalten können, würde er vermutlich dort drinnen bleiben. Er muss aber sein Haus entsorgen, um zu fliegen. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die vor lauter Habseligkeiten kaum noch Platz im eigenen Heim finden. Das Aufräumen und Entsorgen ist unendlich wichtig, wobei noch nicht einmal alles entsorgt werden muss. Zur Aus- und Zwischenlagerung eignen sich externe Lagerräume, denn in ihnen kann gelagert werden, was in der nächsten Flohmarktsaison angeboten werden kann.

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