Wie lässt sich der Möbelkauf finanzieren?

  • 20.11.2017

    Wie lässt sich der Möbelkauf finanzieren?

  • Jedes Jahr ziehen in Deutschland Millionen Singles und Familien um. Aber nicht nur im Rahmen eines Tapetenwechsels werden neue Möbel gebraucht. Eine Küche ist nach 15 bis 20 Jahren meist verschlissen und zeigt deutliche Gebrauchsspuren. Gleiches gilt auch für die Couch im Wohnzimmer, welcher man nach zehn Jahren das Alter deutlich ansieht. Eine TV-Bank oder der Esstisch sind aus der Haushaltskasse sicher noch zu finanzieren. Bei einer neuen Küche, die vom Profi individuell geplant und vielleicht sogar mit Smart Home Technik ausgestattet wird, kostet schnell eine hohe vierstellige oder vielleicht sogar fünfstellige Summe. Geld, das nicht aus jeder Haushaltskasse ohne Weiteres herauszuholen ist.

    Viele Haushalte greifen daher zu Finanzierungen – gerade bei preisintensiven Möbeln. Deutsche Banken haben in den letzten Jahren immer wieder Milliarden an private Kreditnehmer als Konsumdarlehen vergeben. Laut Bundesbank waren es allein im Juli 2017 mehr als 1,8 Milliarden Euro. Wer neue Möbel finanzieren will, kann sich heute zwischen verschiedenen Produkten entscheiden. Die klassische Finanzierung vor Ort – also direkt beim Händler – muss nicht immer die beste Option für den Möbelkauf sein.

     

    Möbel

    Abbildung 1: Der Kauf neuer Möbel kann mitunter ein tiefes Loch ins Portemonnaie reißen - doch wie lässt sich das Ganze finanzieren, ohne dass die Kosten dafür aus dem Ruder laufen?

     

    Möbelkauf - die Kosten können stark variieren

    Wie teuer ist der Kauf neuer Möbel heute? Eigentlich ist diese Frage so spekulativ, dass sie sich kaum beantworten lässt. Das einfache Beispiel Küche zeigt die Preisspanne sehr deutlich. Eine Singleküche mit:

    • Spüle
    • Armaturen
    • Kühlkombi
    • Herd mit Kochfeld

    etwa 700 Euro bis 1.000 Euro – als untere Grenze. Wer als Haushalt eine voll ausgestattete Küche mit Kochinsel bevorzugt und hier auf:

    • Energieeffizienz
    • Smart Home Funktionen

    besonderen Wert legt, darf schnell 7.000 Euro bis 8.000 Euro einplanen – und muss sich teilweise noch um den Aufbauservice kümmern. Mit speziellen Accessoires wie Arbeitsflächen aus Stein oder einem multifunktionalen Induktionsherd ist die 10.000 Euro Grenze recht schnell erreicht. Eine Summe, welche die Haushaltskasse mitunter nur bedingt hergibt. Wie lassen sich Möbelkäufe in dieser Größenordnung am besten finanzieren?

    Wichtig: Beide Beispiele lassen sich natürlich auf jeden anderen Bereich im Haushalt übertragen. Viele Möbel lassen sich heute günstig erwerben. Wer als Haushalt allerdings keine Abstriche machen will und Wert auf High-End-Lösungen legt, muss immer etwas tiefer in die Tasche greifen – zum Beispiel bei der Couch für einen abwischbaren Bezug.

    Die Finanzierung - Möglichkeiten im Überblick

    Haushalte, welche den Kauf neuer Möbel finanzieren wollen, brauchen einen Kredit! Insofern ist die ganze Sache eigentlich trivial. Aber: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine entsprechende Finanzierung abzuschließen. Der Klassiker sind die Händlerfinanzierungen vor Ort. Oft wird mit Sonderkonditionen – teilweise sogar 0-Prozent-Finanzierungen geworben. Der Vorteil: Als Haushalt lässt sich der Kredit sofort abschließen und es muss nicht lange ein Konditionenvergleich gemacht werden. Zins & Co. werden schon passen. Aber: In der Praxis zeigt sich, dass diese Haltung Schwächen der Händlerfinanzierungen verdeckt.
    Wer sich hierfür entscheidet, verspielt mitunter Möglichkeiten bezüglich der Preisverhandlungen. Und auch das Thema Transparenz sollte bedacht werden. Gerade bei vermeintlich sehr günstigen Konditionen ist der Preis mitunter nicht optimal. Und noch etwas gilt es zu bedenken: Die angebotenen Restschuldversicherungen sind kritisch zu hinterfragen. Welche Möglichkeiten bieten sich stattdessen?

    • Bank-/Kleinkredit: Ein Ratenkredit – aufgenommen bei einer Filial- oder Direktbank – kann durchaus einige Vorteile für sich in die Waagschale werfen. Hierzu gehört natürlich die Möglichkeit, Konditionen einfach online zu vergleichen. Auf diese Weise hat jeder Kreditnehmer die Möglichkeit, sich für die optimale Finanzierung zu entscheiden. Parallel ist so ein Auftreten als Barzahler möglich. Letzteres bietet den Vorteil, eventuell mit etwas Geschick den Preis zu drücken. Zudem sind Darlehen in dieser Größenordnung heute schon online abschließbar. Somit ist ein Kleinkredit für den Möbelkauf eine schnelle und einfache Möglichkeit, den Erwerb der Einrichtung zu finanzieren.

     

    • Privatkredite: Häufig im Verwandten- und Bekanntenkreis aufgenommen, punktet diese Variante mit einer zinsgünstigen Vergabe. Zumal die Verhandlungen mit dem Kreditgeber nicht selten sehr entspannt verlaufen. Aber: Hier ist die steuerrechtliche Behandlung des Ganzen durchaus ein Hindernis – Stichwort Schenkung. Und im Streitfall steht das gute Verhältnis auf dem Spiel. Über Plattformen eingeworbene Privatdarlehen haben den Nachteil, dass hier etwas mehr Geduld mitzubringen ist.

    Was ist bei einer Finanzierung neben den Zinsen sonst noch zu beachten?

    Der Zinssatz ist natürlich für viele das entscheidende Kriterium bei der Suche nach einer Möbelfinanzierung. Achtung: Basierend auf der Preisangabenverordnung muss der effektive Zinssatz angegeben werden. Was spielt noch eine Rolle?
    Ein interessanter Bereich sind die Möglichkeiten zu Sondertilgung. Generell werden Ratendarlehen nach einem festen Zahlungsplan getilgt. Mit der Sondertilgung kann dieser umgangen und ein Teil der Kreditsumme abbezahlt werden. Der Vorteil: Je schnell der Kredit wieder bei der Bank ist, umso geringer fällt am Ende die Zinslast aus. Ein weiterer Punkt betrifft das Thema Ratenpause oder Tilgungssatzänderung. Hiermit kann der Kreditnehmer sehr flexibel auf Veränderungen reagieren. Achtung: Außer bei einem Immobilienkredit sieht das BGB für Kreditnehmer die Möglichkeit einer vorzeitigen Erfüllung des Kapitaldienstes vor. Maßgebend hierfür ist § 500 Abs. 2 Satz 1 BGB.

     

    Geld

     

    Abbildung 2: Ein günstiger Sofortkredit kann mitunter die Finanzierung schnell und einfach vollziehen - durch einen Vergleich bleiben die Kosten im Rahmen.

    Fazit: Mit dem richtigen Kredit die Möbel finanzieren

    Finanzierungen sind in vielen Haushalten für das Auto oder die eigenen vier Wände inzwischen selbstverständlich. Aber auch Möbel werden seit Jahren zunehmend finanziert. Gerade die Küche oder eine Couch kann schnell einige tausend Euro kosten. Mit den Finanzierungen der Händler lassen sich diese Belastungen bequem verteilen. Aber: Die Kredite der Händler sind nicht immer die beste Lösung. Generell ist zu empfehlen, zuerst einen Vergleich anzustellen. Und hier die Konditionen im Detail auf den Prüfstand zu stellen. Dabei gilt, dass sich eine zügige Tilgung lohnt. Denn auf diese Weise reduzieren sich die Kosten für den Zins erheblich. Ein Punkt sollte immer beachtet werden: Die Restkreditversicherungen werden seit Jahren kritisch gesehen, da sie sich oft nur für die Versicherer und die Banken (dank der Provisionen) lohnen.


    Bildquellen:
    Abbildung 1: @ Pexels (CC0-Lizenz) / pixabay.com
    Abbildung 2: @ martaposemuckel (CC0-Lizenz) / pixabay.com

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