Zwangsversteigerungen sind rückläufig

  • 12.03.2014

    Zwangsversteigerungen sind rückläufig

  • Man kann das Ausmaß der Krise der letzten Jahre sehr gut an der Zahl an Zwangsversteigerungen (wiki) ablesen, die sich in den Jahren 2009 bis 2012 beobachten ließ. Viele Selbständige, aber auch andere Bevölkerungsgruppen konnten ihren monatlichen Pflichten nicht mehr im vollen Umfang nachkommen, zu denen auch die Raten zur Abzahlung einer Immobilie gehörten. Die Folge war eine Welle von Zwangsversteigerungen von Immobilien, die natürlich auch bei finanziell besser Gestellten zur Kauffreude anregte. Immobilien wurde in den Krisenjahren in einem nie zuvor so beobachtenden Maß zu einer Ware, weniger zu einem persönlichen Lebensraum.

    Das Jahr 2013 markierte aber eine Wende. Denn gegenüber dem Vorjahr war die Zahl der zwecks Zwangsversteigerungen anberaumten Termine mit 47 600 Terminen um ca. 14 000 gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig. In Zahlen ausgedrückt, ging es hier um Immobilien im Wert von 7,4 Milliarden Euro, eine Zahl, die um 2,1 Milliarden Euro unter der von 2012 lag. Damit kann konstatiert werden, dass Immobilien kaufen und sie auch halten zu können, sich wieder einer gewissen Normalität nähert. Für Deutschland kann aber auch gesagt werden, dass die Krise eine Art heilsamen Schock bedeutete. In diesem Land war gerade in den Neunzigerjahren eine gewisse Bequemlichkeit zu verzeichnen, alles lief sozusagen rund, und so schaffte man sich schon in jungen Jahren eine Wohnung oder sogar ein Haus an, oft, ohne eine genaue Berufsperspektive zu haben.

    Immobilien ZwangsversteigerungDie so genannten fetten Jahre kamen in diesem Jahrtausend ja mit einem gewaltigen Krach zu ihrem Ende, aber es hat wohl doch etwas gedauert, bis das Ausmaß voll in das Bewusstsein der Menschen gedrungen war. Zwangsversteigerungen des Heims stellen hier natürlich eine besonders dramatische Form der "Lektion" dar, die immer mehr Menschen lernen mussten. Auch wenn es aktuell wieder besser aussieht in der Wirtschaft, ist die Risikofreude, also auch die, ein Eigenheim anzuschaffen, eher gedämpft. Andere mehr auf Vorsicht setzende Lebensformen sind an die Stelle der alten Sorglosigkeit, des "Anaything goes", getreten, und dies lässt sich eben auch an den deutlich gesunkenen Zahlen ablesen, die für die Zwangsversteigerungen aktuell zu verzeichnen sind. Insgesamt lässt sich diese Vorsicht auch demographisch an solchen Phänomen ablesen, wie ein langes Verharren im Elternhaus, dem fehlenden Mut, eine Familie zu gründen, denn nach wie vor ist zumindest der Jobmarkt wenig sicher und stabil. Auch wenn Immobilien als Anlage sehr beliebt sind: Man muss sie sich auch leisten können!

    Man kann also davon ausgehen, dass die Zahl an Zwangsversteigerungen weiter rückläufig sein wird, denn es wird generell mit mehr Bedacht gekauft und geplant, und dies gilt eben auch für Immobilien.

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