Das Who-is-who der Bodenbeläge

  • 28.02.2018

    Das Who-is-who der Bodenbeläge

  • Früher war die Entscheidung klar: In den Wohn- und Schlafräumen lag Teppichboden. Im Bad gab es Fliesen. In der Küche einen unempfindlichen glatten Boden, der sich leicht reinigen lässt und der auch so manches Küchenmalheur verzeiht. Die Variantenvielfalt macht es Immobilienbesitzern immer schwerer. Der Traum von der riesengroßen Auswahl ist nun wahrgeworden. Laminat und Parkett reihen sich in die Liste der Möglichkeiten. Fliesen werden durch Steinware ergänzt. Und auch zahlreiche moderne Optionen gibt es mittlerweile. Was die Bodenbeläge unterscheidet und, wofür sie sich eignen, verrät dieser Beitrag.

    Der Allrounder: die Fliese

    fliesenleger

    Im Bad sind Fliesen längst ein Klassiker. Doch auch in Wohnräumen dürfen sie immer häufiger einziehen.

    Der Fliesenspiegel hatte einst noch seine Heimat in Bad und Toilette. Dann pirschte er sich langsam heran an die Küche um nun auch im Wohnzimmer angetroffen zu werden. Doch Fliese ist bei Weitem nicht gleich Fliese. Unterschieden wird in diese drei Varianten:

    1. )    Steingut ist die Fliesenvariante für den Innenbereich. Sie sind nicht frostsicher, dafür wasserdicht und schmutzresistent und sind geradezu prädestiniert für den Inneneinsatz. Häufig wird Steingut als Wandbelag eingesetzt, da diese Fliesenvariante weniger belastet wird, dafür aber umso langlebiger ist.
    2. )    Steinzeug ist die Fliesenvariante für Innen und Außen. Steinzeug ist deutlich härter als Steingut. Diese Fliesenart ist wetterresistent und belastbar. Auch trägt sie das Prädikat „relativ frostsicher“. Eingesetzt wird sie vor allem auf dem Boden, da die Wasseraufnahme gering ist.
    3. )    Feinsteinzeug ist die dritte Option, die ebenfalls für den Innen- und Außenraum tauglich ist. Absolut frostsicher, wetterresistent, robust und langlebig – so lässt sich das klassische Outdoor-Material am besten beschreiben. Geeignet ist Feinsteinzeug sowohl für den Boden als auch für Wände.

    Bei der Wahl der Fliesen ist auf diese Parameter zu achten: Die Fliesengröße – von Mosaikfliesen bis zur XXL-Variante ist alles möglich – schlägt sich direkt in der Fliesenmenge bzw. in der Anzahl der Fliesenpakete nieder. Die Quadratmeterzahl muss vor den Fliesenarbeiten bestimmt werden. Dann kann errechnet werden, wieviel Fliesenpakete gekauft werden müssen. Weitere Materialdetails wie etwa glasierte/unglasierte Fliesen, deren Rutsch- und Trittsicherheit sowie etwaige Qualitätskennzeichen sind hier nachzulesen.
    Einsatzgebiet: Küche, Bad, Wohnraum, Schlafräume, Keller, Außenbereich

    Die natürliche Variante: der Holzboden

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    Ein Holzboden sorgt für ein warmes, wohliges Ambiente im Haus.

    Wer bereits weiß, dass ein natürlich anmutender Bodenbelag in die Immobilie einziehen soll, hat mehrere Möglichkeiten zur Auswahl:

    1. )    Der Dielenboden aus Massivholz, häufig auch als Massivholzparkett bezeichnet, steht für hochwertiges Material und wohlige Wärme. Der Auftritt auf diesem Boden ist sehr angenehm – doch genau das hat seinen Preis. Der Massivholzboden zählt zu den exklusivsten Ausstattungsmerkmalen. Die Stärke der Diele entscheidet an dieser Stelle maßgeblich mit. Sie liegt zwischen acht und 22 Millimetern. Das bietet den Vorteil, dass der Boden – je nach Beanspruchung – abgeschliffen werden kann und dann (mit einer neuen Lack- oder Wachsschicht) wieder aussieht wie neu. Welche Holzarten für einen Massivholzboden in Frage kommen, ist hier nachzulesen.
    2. )    Der Unterschied des robusten Massivholzparketts zum Fertigparkett ist die Herstellung. Fertigparkett besteht aus mehreren Holzschichten, die aufeinander geleimt werden. Möglich ist eine Verschönerung der Oberfläche durch das Abschleifen auch hier. Da der Fertigparkett jedoch deutlich dünner ist als die Massivholzvariante, darf dieser Vorgang nicht zu oft wiederholt werden.
    3. )    Der Laminatboden unterscheidet sich abermals von den vorgestellten Varianten – vor allem in der Herstellung. Ein Laminatpaneel besteht aus gepressten Holzpapierschichten. Getränkt werden diese in der Regel in Phenolharz. Die Oberschicht, die auch für die Optik des Bodens zuständig ist, besteht aus einer bedruckten Folie. Das macht den Laminatboden vor allem optisch zum Allrounder, denn die bedruckte Folie kann aussehen wie Holz, wie Fliesen oder wie ein beliebiges anderes Dekor.

    Einsatzgebiet: Wohn- und Schlafräume, Küche

    Unvergessene Klassiker: PVC, Teppichboden und Kork


    Zugegeben, der PVC-Boden wirkt auf so manchen buchstäblich abschreckend. Als billig und optisch wenig ansprechend war der PVC-Boden lange Zeit verschrien. Mitunter auch deswegen haben sich Linoleum und Vinyl immer stärker in den Vordergrund gespielt. Was sie eint, ist ihre Grundstruktur: Sie sind elastisch und extrem pflegeleicht. Am beliebtesten ist aktuell der Linoleumboden. Der Grund liegt in der Nachhaltigkeit des Materials, denn Linoleum ist ein Naturmaterial aus Leinöl, Naturharz, Korkmehl, Kalkstein und Pigmenten. Pflegeleicht, hygienisch, antibakteriell, antistatisch, strapazierfähig, robust und langlebig sind die Begriffe, die den Linoleumboden am besten beschreiben. Da Linoleum nicht gerade kostengünstig ist, zählen nur wahre Kenner zu seinen Anhängern.
    Einsatzgebiet: Wohn- und Schlafräume, Küche
    Der Hype auf den Korkboden ist mittlerweile verebbt. Einst, als die Suche nach einer Alternative zum Teppichboden für den Wohnraum in vollem Gange war, standen Korkböden in der Gunst vieler. Korkböden sind elastisch, isolierend und wasserundurchlässig. Sie bestechen mit einer unvergleichlichen Optik und Haptik und bestehen aus einem nachwachsenden Rohstoff. Mittlerweile gibt es Korkböden in ganz unterschiedlichen Designs. So sieht der Korkboden optisch nach Beton, Stein, und Holz aus. Wie Kork entsteht, zeigt dieser Lexikoneintrag.
    Einsatzgebiet: Wohn- und Schlafräume
     

    livingroom

    Vollflächige Teppichböden sind rar geworden. Kleinere Teppichstücke dienen heute dazu, beispielsweise vor dem Bett oder der Couch platziert zu werden.

    Der Teppichboden, der vollflächig verlegt wurde, den findet man heute kaum mehr. Wer nach wie vor nicht auf einen kuschlig weichen Bodenbelag verzichten möchte, beginnt immer häufiger zu kombinieren: Auf den Holzdielen wird ein Teppich platziert. Unterm Wohnzimmertisch befindet sich ein Teppich, der die Farbgestaltung des Raumes aufgreift. Oder vor dem Bett liegt ein Teppich, der den ersten Schritt in den neuen Tag versüßt.
    Einsatzgebiet: Wohn- und Schlafräume

    Abbildung 1: pixabay.com © jarmoluk (CC0 Public Domain)
    Abbildung 2: pixabay.com © midascode (CC0 Public Domain)
    Abbildung 3: pixabay.com © Skitterphoto (CC0 Public Domain)
     

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